Rechtsberatung für deutsche Unternehmer in der Türkei
Rechtsberatung für deutsche Unternehmer in der Türkei umfasst eine Vielzahl von rechtlichen Aspekten, darunter Unternehmensgründung, Vertragsrecht und steuerliche Vorschriften, die speziell auf die Bedürfnisse ausländischer Investoren zugeschnitten sind.
Die Türkei ist ein aufstrebender Markt mit großem Potenzial für ausländische Investoren und Unternehmer.
Besonders für deutsche Staatsbürger, die in der Türkei ein Unternehmen gründen oder expandieren möchten, bietet der Markt zahlreiche Chancen. Allerdings sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorschriften oft komplex. Eine umfassende Rechtsberatung ist daher unerlässlich, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden und den Geschäftsbetrieb erfolgreich zu gestalten.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen in der Türkei
In der Türkei gibt es verschiedene Rechtsformen, unter denen Unternehmen gegründet werden können. Die häufigsten Formen für ausländische Investoren sind:
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Ltd. Şti.): Diese Rechtsform eignet sich besonders für kleine und mittelständische Unternehmen. Sie ermöglicht es ausländischen Unternehmern, in der Türkei mit einer minimalen Kapitalanforderung von 50.000 Türkischen Lira zu gründen.
- Aktiengesellschaft (A.Ş.): Für größere Unternehmen oder solche, die an die Börse gehen möchten, ist die Aktiengesellschaft eine gängige Wahl. Die Mindestkapitalanforderung beträgt 250.000 Türkische Lira.
- Niederlassung (Branch Office): Ausländische Unternehmen, die in der Türkei tätig werden möchten, können eine Niederlassung ihrer bestehenden Firma gründen. Dies bietet Flexibilität, kann aber mit höheren bürokratischen Anforderungen verbunden sein.
Gründung eines Unternehmens in der Türkei: Wichtige Schritte
Die Gründung eines Unternehmens in der Türkei erfordert die Erfüllung bestimmter bürokratischer und rechtlicher Anforderungen. Hier sind die wichtigsten Schritte:
- Firmennamenregistrierung: Der Unternehmensname muss in der Türkei einzigartig und registriert sein.
- Notarielle Beglaubigung: Gesellschaftsverträge müssen notariell beglaubigt werden.
- Steuernummer: Jeder Unternehmer muss eine Steuernummer beantragen, um in der Türkei steuerpflichtig zu werden.
- Eröffnung eines Bankkontos: Ein türkisches Bankkonto ist erforderlich, um das notwendige Kapital einzuzahlen und Zahlungen zu tätigen.
- Gewerbeanmeldung: Die Anmeldung des Unternehmens bei der zuständigen Handelskammer und beim Finanzamt ist notwendig, um offiziell in der Türkei tätig zu sein.
Steuerliche Aspekte für deutsche Unternehmer in der Türkei
Die Türkei hat ein relativ transparentes Steuersystem, jedoch müssen ausländische Unternehmer eine Reihe von steuerlichen Verpflichtungen beachten. Hierzu gehören:
- Körperschaftsteuer: Unternehmen in der Türkei unterliegen einer Körperschaftsteuer von derzeit 20%.
- MwSt. (KDV): Die Mehrwertsteuer beträgt 18%, es gibt jedoch reduzierte Sätze für bestimmte Produkte und Dienstleistungen.
- Lohnsteuer: Unternehmer, die Mitarbeiter beschäftigen, müssen die Lohnsteuer für ihre Angestellten abführen.
- Doppelte Besteuerung: Dank des bestehenden Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und der Türkei müssen deutsche Unternehmer keine Steuern sowohl in Deutschland als auch in der Türkei zahlen. Es ist jedoch wichtig, sich von einem Steuerberater beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle Steuervorteile genutzt werden.
Arbeitsrechtliche Bestimmungen und Mitarbeiteranstellung
Die Türkei hat umfassende arbeitsrechtliche Vorschriften, die von Unternehmen beachtet werden müssen. Zu den wichtigsten Aspekten gehören:
- Arbeitsverträge: Alle Mitarbeiter müssen mit einem schriftlichen Arbeitsvertrag ausgestattet werden, der die Arbeitsbedingungen und Rechte beider Parteien festlegt.
- Sozialversicherungsbeiträge: Unternehmen müssen die Sozialversicherungsbeiträge ihrer Mitarbeiter an die türkischen Sozialversicherungsbehörden abführen.
- Arbeitsschutzvorschriften: Es gibt strenge Vorschriften zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, die Unternehmen einhalten müssen.
Wichtige rechtliche Beratungsthemen für deutsche Unternehmer
Die rechtlichen Anforderungen können sich im Laufe der Zeit ändern, daher ist es wichtig, eine kontinuierliche Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Wichtige Themen, bei denen ein Anwalt helfen kann, sind:
- Vertragsrecht: Unterstützung bei der Erstellung und Überprüfung von Verträgen mit türkischen Partnern, Lieferanten oder Kunden.
- Streitbeilegung und Schlichtung: Bei rechtlichen Streitigkeiten ist es wichtig, einen erfahrenen Anwalt an Ihrer Seite zu haben, um Lösungen zu finden und mögliche Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.
- Immobilienrecht: Wenn Sie Immobilien erwerben oder mieten möchten, benötigen Sie rechtliche Beratung zu den entsprechenden Vorschriften und Verfahren.
- Steuerberatung: Hilfe bei der Steueroptimierung und der Einhaltung der türkischen Steuervorschriften.
Fazit
Die Türkei bietet ein dynamisches wirtschaftliches Umfeld mit zahlreichen Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmer. Die rechtlichen Anforderungen können jedoch komplex sein, weshalb es unerlässlich ist, sich rechtzeitig beraten zu lassen. Ein erfahrener Anwalt in der Türkei kann Ihnen helfen, bürokratische Hürden zu überwinden, rechtliche Risiken zu minimieren und Ihr Unternehmen erfolgreich zu führen.
Wenn Sie als deutscher Unternehmer in der Türkei tätig werden möchten, stehe wir Ihnen gerne mit umfassender rechtlicher Beratung zur Seite.
RA Mehmet Can CİVAN & RA Ahmet EKİN




